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Ratgeber

Nierenersatzverfahren – was ist eine Dialyse?

Silvana Tenini

Silvana Tenini

12. Juni 2023

lesezeit

4 min

Die Dialyse ist ein medizinisches Verfahren, das schädliche Stoffe aus dem Blut entfernt. Silvana Tenini, Leiterin Dialyse, beantwortet spannende Fragen zu den gängigsten Nierenersatzverfahren, wann diese zum Einsatz kommen und wie diese ablaufen.

Was ist eine Dialyse?

Das Wort Dialyse kommt aus dem Griechischen und bedeutet: «Trennen» oder «Loslösen». Die Dialyse ist ein medizinisches Verfahren, bei dem die Funktion der Niere teilweise oder ganz übernommen wird. Sie wird eingesetzt bei akuten oder chronischen Störungen der Nierenfunktion.

Eine gesunde Niere scheidet Abfallstoffe, Toxine und überflüssiges Wasser aus. Die Dialyse ersetzt bei einer Nierenerkrankung die genannten Funktionen.

Wann wird eine Dialyse durchgeführt?

Wenn die Nierenfunktion längerfristig weniger als 15 Prozent beträgt und sich Symptome zeigen wie eine reduzierte Leistungsfähigkeit, Übelkeit oder Erbrechen, Gewichtsabnahme und ein entgleister Blutdruck, dann sollte mit der Dialysetherapie begonnen werden.

Welche Arten der Dialyse gibt es?

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten der Dialyse: die Hämodialyse und die Peritonealdialyse.

Die Hämodialyse, auch «Blutwäsche» genannt, wird mit Hilfe eines Dialysegerätes in einem Dialysezentrum durchgeführt. Bei diesem Verfahren wird das Blut der Patientin oder des Patienten durch einen Dialysefilter gepumpt und somit ausserhalb des Körpers «gewaschen». Das Blut fliesst anschliessend gereinigt wieder in den Körper zurück. Die Patientin oder der Patient muss dreimal wöchentlich für mehrere Stunden an ein Dialysegerät angeschlossen werden. Bei jeder Sitzung zirkuliert das Blut mehrmals durch den Filter. Neben der Reinigung des Blutes wird auch Flüssigkeit entfernt.

Bei der Peritonealdialyse, auch «Bauchfelldialyse» genannt, findet die Blutwäsche in der Bauchhöhle statt. Dabei wird das körpereigene Bauchfell («Peritoneum») als natürliches Filterorgan genutzt. Durch einen Katheter wird Flüssigkeit in die Bauchhöhle eingeführt. Diese verweilt einige Stunden in der Bauchhöhle und wir anschliessend durch eine neue Flüssigkeit ersetzt. Bei der Peritonealdialyse befindet sich somit ständig eine Flüssigkeit in der Bauchhöhle.

Die Bauchfelldialyse führen die Patient:innen in der Regel selbstständig und zu Hause durch. Welches Verfahren infrage kommt, entscheidet im Normalfall jede Patientin und jeder Patient selbst.

Wie lange dauert ein Dialyseverfahren in der Regel? Wie häufig muss eine Dialyse durchgeführt werden?

Eine Hämodialyse dauert in der Regel zwischen vier und fünf Stunden und erfolgt drei Mal wöchentlich.

Bei der Peritonealdialyse wird fünf Mal pro Tag ein Beutelwechsel durchgeführt. Pro Beutelwechsel benötigt der Patient circa 20 Minuten. Die Verweildauer der Flüssigkeit in der Bauchhöhle variiert zwischen drei bis sechs Stunden am Tag und bis zu zehn Stunden in der Nacht.

Portraitfoto

Silvana Tenini

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